Was ist Ignoranz?

Was ist Ignoranz? Wer kann eigentlich was ignorieren?

Diese Frage ist vor kurzen gestellt worden und bevor sie beantwortet werden konnte, fand die Fragestellerin selbst die Antwort.

Dieser Text hier ist somit ihre Antwort, allerdings aus der Perspektive des Befragten.

Die Frage nach der Natur von Ignoranz, führt zu der Frage nach der Natur der Realität.

Was ist Wirklichkeit?

Ignoranz ist nur ein Wort. Erinnere dich! Erinnere dich daran für was das nur ein Wort ist. Die Frage für wen das nur ein Wort ist, führt in die Irre.

Lass uns an dem „was“ gemeinsam forschen. Lass uns in die Tiefe gehen und schauen „was“ wir finden.

Ignoranz ist nur ein Wort.

Worte haben eine Bedeutung. Die Bedeutung weist auf etwas hin. Es ist wie ein Hinweisschild oder ein Richtungspfeil. Im Allgemeinen beschäftigen wir uns mit dem Hinweisschild, statt mit dem auf was das Wort hinweist. Das ist unsere gewöhnliche Erfahrung von Desorientiertheit. Wir jonglieren mit Wörtern und vermeiden so ihre Bedeutung.

Das ist allerdings weder gut noch schlecht.

Das ist die Erfahrung als eine Person zu existieren. Eine Person hat einen Namen, eine Geschichte, Vorlieben und Abneigungen. Eine Person glaubt auszuwählen, während sie tatsächlich nur wie ein Blatt im Wind durch ihr sogenannte Leben gewirbelt wird.

Eine Person bleibt an der Oberfläche der Erscheinungen und interagiert mit der Oberfläche anderer Erscheinungen. Tiefe ist nicht möglich, weil es nicht gewollt wird. Tatsächlich ist das ein Willensakt, allerdings nicht von der Person, da diese Person nur aus einem unhinterfragten Konglomerat aus Glaubenssätzen besteht. Diese Glaubenssätze sind in ihrer Substanz sehr dünn und somit ist der Glaubenssatz, eine Person zu sein, äußerst fragil. Die Person bewegt sich auf sehr dünnem Eis, in einer hauchdünnen illusionären Schicht von scheinbar fester Realität, die „mein Leben“ genannt wird. Es ist eine Projektion, die durch Bewegung erhalten werden muss. Ein Innehalten führt zum Einbrechen. Es führt unter die Oberfläche von scheinbar fester Realität.

Die jetzige sogenannte Coronakrise ist ein Beispiel für die Verabredung von Personen diese hauchdünne illusionäre Schicht von Realität am Leben zu erhalten. Personen nehmen zwar verschiedene Rollen in dem Spiel der Bewegung ein, da gibt es Macher, Entscheider, Wissenschaftler, Opfer, Täter, Leidende und Mitleidende, Räuber und Beraubte usw., jedoch sind sich alle beteiligten Personen im Grundsatz einig. Die Illusion muss bestand haben. Das ist die gemeinsame Verabredung die wahre Natur der Realität zu ignorieren. Wir sind gerne Sklaven unserer Illusion, auch zum Preis des Leidens.

Das ist allerdings weder gut noch schlecht.

Da in der Erfahrung von scheinbarer fester Realität alle Dinge einen Anfang und ein Ende haben, bedingt die Natur der Bewegung allerdings auch das Enden von Bewegung. Endet diese Bewegung so endet die Verblendung eine Person zu sein und ein sogenanntes eigenes Leben zu haben.

Leben selbst endet nicht.

Das Beenden der Fixierung auf die Oberfläche der Erscheinungen führt zu einer durchdringenden Erfahrung von Lebendigkeit, ohne die Beeinträchtigung durch die limitierenden Prozesse die Person in ihrer Existenz ständig bestätigen zu müssen. Die Illusion der Person zu erhalten ist sehr energieaufwändig. Diese Energie ist nun frei und dehnt sich aus. Das erzeugt die Erfahrung von einer enormen Erweiterung der Wahrnehmung, Klarheit und unmittelbares Wissen.

Das ist allerdings weder gut noch schlecht.

Das Existenzgefühl transformiert sich von der Erfahrung „jemand-zu-sein“ zu „niemand-ist“.

Man kann diese Erfahrung Befreiung nennen. Befreiung von der grundlegenden Ignoranz ein unabhängiges Objekt, mit einer Subjekt-/Objektperspektive, zu sein. Wahrnehmung richtet sich nun sowohl nach „Außen“ als auch nach „Innen“. Und es entsteht das Gefühl, dass aus „Nichts“ „Etwas“ entsteht, dass die Basis aller Erscheinungen Leerheit ist.

Leerheit ist aber nur ein Wort.

Aus dem persönlichen Erleben von Realität wird nun die individuelle Erfahrung von Lebendigkeit.

Am Ende dieser Erfahrung scheint die Gewissheit auf, dass „das was Erfährt und das was erfahren wird“ eins ist. Da jedoch diese Erfahrung individuell erfahren wird, ist es nicht Freiheit. Wir fühlen uns verbunden und doch individuell. Wie der Teil einer Sonneneruption der Sonne, die ihre Masse in den Weltall schleudert und welche dann noch mit der Oberfläche verbunden bleibt. Das ist letztlich die Fortführung der Existenz einer Person als Individuum. Das ist eine Täuschung. Das ist subtiler Dualismus.

Das ist allerdings weder gut noch schlecht.

Wir sind nicht Ausdruck, sondern Eindruck. Vergleichbar mit einem Muster im Sand am Meeresstrand durch das die lichthafte Energie des Bewusstseins einen Schatten des Musters projiziert und durch Betrachten Raum und Zeit entstehen lässt.

Wir sind dieses Bewusstsein, wir sind diese lichthafte Energie, wir sind das Muster, wir sind Raum und Zeit, wir sind die Ursache, die das Muster entstehen lassen und wir sind die Wirkung, die das Muster auslöschen. Wir sind immer Freiheit.

Wir haben uns nie bewegt.